Jesus betet zum Vater

Das ist aber ganz schön radikal

Jürgen Ferrary
18. Juli 2025

Es ist erstaunlich, wie schnell man sein Vertrauen in Gott legen kann, wenn man in Not ist. Wenn einen eine Krankheit trifft, die Schulden einem über den Kopf wachsen oder Probleme das Leben schwer machen, fällt einem das Beten nicht schwer. Dann setzt man gerne sein Vertrauen darauf, dass Gott eingreifen kann und wird.

Ich kann mich an viele Situationen erinnern, in denen ich gebetet habe: „Gott, ich tue, was du willst, aber bitte erhöre mein Gebet!“ Das klingt vielleicht radikal, aber ist das nicht Teil des Gebets, das Jesus uns gelehrt hat – das Vaterunser?

Als die Jünger Jesus baten, sie zu lehren, wie man betet, sagte er: „Darum sollt ihr so beten: Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt“ (Matthäus 6,9). Diese Worte kennen wir alle. Aber schon im nächsten Vers heißt es: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“ (Vers 10).

Wenn wir also das Vaterunser beten, sagen wir Gott jedes Mal, dass wir ihm unser Leben anvertrauen. Dass sein Wille „im Himmel“ geschieht, glauben wir gerne. Aber wir beten auch, dass er hier auf Erden geschieht! Und das bedeutet, dass wir Gott (eigentlich) sagen: „Sprich ein Wort, und ich werde tun, was du sagst. Zeig mir die Richtung, und ich werde den ersten Schritt gehen. Öffne meinen Mund, und ich werde sagen, was du möchtest.“

Ja, das ist ganz schön radikal. Aber es ist wichtig. Warum? Weil Gott einen ganz bestimmten Plan für dein Leben hat. Die Bibel sagt in Römer 12,2, dass Gottes Wille gut und vollkommen ist und dass er zu dir passt. Deswegen ist es gut zu beten: „Gott, was ist heute dein Wille für mich? Ich möchte deinen Willen tun.“

Ich habe einmal gelesen, dass es drei Arten gibt, wie man „dein Wille geschehe“ beten kann:

  1. Zornig: „Es gefällt mir nicht, aber dein Wille geschehe trotzdem!“
  2. Resigniert: „Ich kann nicht anders, also geschehe dein Wille.“
  3. Voller Vertrauen: „Ich weiß, dass dein Wille das Beste ist, deswegen will ich ihn für mein Leben!“

Als Vater wünsche ich mir, dass meine Kinder glücklich sind, sich gut entwickeln und selbstbewusst auf eigenen Beinen stehen (und ich bete, dass sie ihr Ja zu Jesus finden). Ich gebe als Vater mein Bestes – mit allen meinen Fehlern. Wie viel mehr will Gott, der ein perfekter Vater ist, unser Bestes!

Deswegen bete ich immer wieder, dass Gott mir die Kraft und das Vertrauen gibt, mich seinem Willen zu unterstellen. Kannst du das nachvollziehen?

Wenn ja, lade ich dich ein, dieses Gebet zu beten:

„Gott, ich weiß, dass dein Wille für mein Leben besser ist als alles, was ich mir vorstellen kann. Ich möchte dir mein Leben schenken. Ich möchte, dass dein Wille in meinem Leben geschieht.“

Du brauchst keine Angst davor zu haben, dich Gottes Willen anzuvertrauen. Er will dein Bestes, er liebt dich, und er kennt den Weg besser als du selbst.

Sei gesegnet!

„Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“ (Reinhold Niebuhr).

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